"Gesang ist ein Gespräch der Seele mit der Welt"

Lotte Lehmann (1888 - 1976)


Vita

Die Mezzosopranistin Helen Ispirian hat oberfränkisch-armenische Wurzeln und ist deutschlandweit und international solistisch sowie als Ensembe-Sängerin im Bereich Konzert, Musiktheater und Schauspiel tätig.

Sie studierte an der Universität der Künste in Berlin sowie an der Musikhochschule Wien. Am Institut für Alte Musik der UdK Berlin absolvierte Helen ein Aufbaustudium für Barockgesang. Neben Engagements in der klassischen Musiklandschaft arbeitet die vielseitige Künstlerin auch interdisziplinär und genreübergreifend.

Für ihre Arbeit erhielt sie Stipendien, Auszeichnungen und Projektförderungen u.a. vom Goethe Institut, vom Musikfonds, der GVL, dem Landesmusikrat sowie bei internationalen Festivals.


Vita lang

Als Solistin ist Helen vorwiegend im Konzertfach tätig. Schwerpunkt ist dabei die Barockmusik, ergänzt durch ein Repertoire von Liedern aus der Romantik bis ins 20. Jahrhundert und gelegentlich Neue Musik bis hin zu Weltmusik (z.B. armenisch und jüdisch) und Chanson/Jazz. Helen ist auch eine erfahrene Ensemble-Sängerin und tritt in dem von ihr mit gegründeten Trio OrgaVoce ebenso auf, wie in unterschiedlichen Solo-Quartetts, als Chorsolistin sang sie u.a. mit dem Symphonischen Chor Bamberg, Max-Reger-Chor Berlin, Sächsischen Kammerchor Leipzig, Ernst-Senff-Chor und dem Deutschen Sinfonie Orchester im Konzerthaus Berlin unter Roland Boer. Mit dem Vokalensemble LauschWerk gastierte sie 2025 in der Münchener Staatsoper bei den Opernfestspielen in der Oper Pénélope von G. Fauré - musikalische Leitung: Susanna Mälkki, Regie: Andrea Breth. Große chorsinfonische Werke sang Helen unter der Leitung renommierter Dirigent:innen wie z.B. Daniel Barenboim, Justin Doyle, Florian Helgath, Mirga Gražinytė-Tyla, Oscar Jockel, Kirill Karabitz, Marcus Merkel, Michael Sanderling, Natalie Stutzmann, Juraj Valčuha, Jörg-Peter Weigle.

Helen hatte u.a. Auftritte bei den Thüringer Bachwochen sowie bei den Jüdisch-Israelischen Kulturtagen Thüringen, in der Villa Seligmann in Hannover, bei Festivals in Caputh, in Litauen und Armenien. Sie war außerdem als Gast in den Opernchören am Staatstheater Darmstadt, Gerhard-Hauptmann-Theater Görlitz, Landestheater Coburg, am Anhaltischen Theater Dessau und weiteren Theatern engagiert. Tätigkeiten als Schauspielerin im Sprechtheater oder auf der Chanson-Bühne sowie Ausflüge zum Film ergänzen ihren künstlerische Laufbahn.

Ausbildung:

Helen Ispirian studierte klassischen Gesang bei Prof. Ks. Ute Florey an der Universität der Künste (UdK) in Berlin. Zuvor hatte sie Unterricht bei Peter Svensson (Wien) und Reiner Goldberg (Staatsoper Unter den Linden). Im Nebenfach ihres Schulmusikstudiums absolvierte sie das Profilmodul Chorleitung bei Prof. Maike Bühle, Tobias Walenciak und Vinzenz Weissenberger. Außerdem studierte sie Russisch an der Humboldt-Universität zu Berlin sowie zwei Semester Französisch. Am Institut für Alte Musik (UdK) absolvierte Helen bis Juni 2025 bei Doerthe Maria Sandmann einen Aufbaukurs für Barockgesang. Wichtige musikalische Impulse erhielt sie außerdem von Elena Komarova (Moskau), Prof. Linde Großmann, Prof. Michail Lanskoi, Waltraud Heinrich, Regina Jakobi und Sami Kustaloglou; zu Beginn ihrer künstlerischen Laufbahn wurde Helen aber auch von Persönlichkeiten wie Ida Kelarova (tschechische Roma-Sängerin) und Jocelyn B.Smith (Jazz-Sängerin) sowie von Persönlichkeiten aus dem Tanz- und Schauspielbereich (Carlos Jaramillo, Thomas Marek, Kurt Sobotka) geprägt. Nach dem Abitur hat Helen zunächst an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien ein Studium für Gesang, Tanz und Schauspiel abgeschlossen.


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Bis 2015 war Helen vorwiegend im Schauspiel & Chanson tätig. Solo-Auftritte mit Akkordeon-Begleitung sowie als Frontfrau der Moskauer Band „Gastarbaiterka - Helenochka & Rebyata“ führten sie durch die Moskauer Clubszene, ins Goethe Institut Moskau sowie im Auftrag der Deutschen Botschaft auf eine Tournee bis nach Ufa im Ural und nach Sibirien. Highlights waren außerdem Auftritte beim Internationalen Moskauer Filmfestival, auf dem Roten Platz am „Europatag“ sowie im Jahr der deutschen Literatur 2015 in der Residenz des Botschafters in Moskau. Mit einem internationalen Ensemble und dem Tanztheaterstück „Erinnerungsbriefe“ des ukrainischen Choreografen Oleg Nikolaev tourte Helen durch Russland. Im Moskauer Theater Meyerhold spielte sie außerdem die Titelrolle in der russischen Erstaufführung „Heute Abend: Lola Blau!“ von Georg Kreisler.

Helen stammt aus einer Arbeiterfamilie. Mit 5 Jahren hatte sie ihren ersten Solo-Auftritt mit "Vom Himmel hoch" als Engel im Krippenspiel in einem Kuhstall. Es folgten Flöten-, Violin- und Klavierunterricht. Mit 14J. hat sie sich Ballettstunden durch Babysitting finanziert. Der Klavierunterricht musste schließlich dem Gesangsunterricht weichen. Hinzu kamen Modern Dance, Rock'n' Roll und Stepptanz. Nach dem Abitur und ein paar Monate Kellnern hat Helen einen Vorbereitungskurs an der Stage School in Hamburg absolviert, bevor sie an einer staatlichen Hochschule angenommen wurde. Sowohl wegen ihren armenischen Wurzeln als auch durch ihre Reisen und künstlerischen Erfahrungen in Armenien, Kasachstan, Russland, Ukraine und Tschechien versteht sich Helen als kulturelle Brückenbauerin zwischen Ost und West. Sie ist auch eine Grenzgängerin zwischen unterschiedlichen Genres und Gesellschaftsschichten.

Darüber hinaus ist Helen Regisseurin von zwei international ausgezeichneten Kurzfilmen.